Tatort Spielplatz
Gestern auf der Wiese liegend, einen bewussten Moment der Stille geniessend, hörte ich Wortfetzen eines Gesprächs zwischen 2 Mütter auf dem Spielplatz.
Ich bekam mit, wie die beiden Mütter ins Gespräch kamen und einander von ihren Kindern erzählten und Fragen über die Entwicklungsschritte des anderen Kindes erfragten.
Wie alt ist sie?
Schläft sie schon durch?
Beginnt sie auch schon zu reden?
Braucht sie den Schnuller noch?
Kann sie auch schon alleine die Rutsche runter?
Es erinnerte mich an die Spielplatzgespräche von damals, vor fast 30 Jahren, als ich selber in solche Gespräche verwickelt wurde.
Mich hat es nicht gross interessiert, welche klassischen Entwicklungsschritte deren Kinder bereits gemacht haben oder wo sie gerade stehen.
Mich hat die Mutterschaft im Ganzen interessiert.
Wie andere allenfalls mit herausfordernden Situationen im Familienalltag fertigwerden.
Wie sie gewisse Dinge organisiert haben, damit sie alles unter einen Hut bringen.
Wie andere Eltern dafür sorgen, dass sie selber nicht in eine Erschöpfung fallen und ob sie manchmal auch Gefühle der Überforderung haben und wie sie sich Entlastung verschaffen.
Solche Dinge haben mich beschäftigt, nicht ob ein Kind nun bereits mit 11 Monaten schon frei laufen kann oder mit knapp 2 jährig tagsüber keine Windel mehr braucht. Ob es durchschläft und bereits selbständig spielen kann, ohne immer nach den Eltern zu rufen.
Scheinbar hat sich bei den Spielplatzgesprächen unter Eltern in den 30 Jahren nicht viel geändert.
Das gab mir gestern den Impuls, darüber eine Voice für meinen Telegram Kanal aufzunehmen und diesen Beitrag zu schreiben.
Liebe Eltern, Grosseltern und alle anderen Menschen, die in direktem Kontakt mit Kindern sind:
HÖRT AUF KINDER MITEINANDER ZU VERGLEICHEN!!
Oder vergleicht ihr auch Apfel und Birne miteinander?
Beides ist Obst jedoch in allen Bereichen grundverschieden.
Genauso ist es bei Kindern. Sie gehören der Spezies Mensch an und sind ebenfalls in allen Bereichen grundverschieden und einzigartig!
Das Kind sein und sich entwickeln ist kein Wettbewerb.
Ein besser, schneller darf es nicht geben. Das ist keinster Art und Weise sinnvoll, sich in der Entwicklung zu vergleichen. (übrigens auch nicht im Erwachsenenalter)
Und hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was das in einem Kind auslöst, wenn es mitbekommt, wie seine Eltern stets seine Entwicklung hervorhebt oder runtermacht?
Es lernt schon auf dem Spielplatz beim Spielen, dass es in dieser Welt um Leistung, Geschwindigkeit und Konkurrenz geht.
Eine typische Konditionierung, die in uns allen steckt und so vieles kaputt macht. Ständig nur gemessen, verglichen und in Schubladen gesteckt zu werden ist null förderlich und einfach nur verletzend, diskriminierend, respektlos und total sinnlos.
Lasst die Kinder so sein, wie sie sind.
Lasst sie ihre natürlichen Entwicklungsschritte machen, ganz nach ihrem eigenen Timing.
Zieht nicht am Gras!!
Es bricht eher ab und wird zerstört, als dass es besser wächst.
Sagt dem Kind lieber, dass so, wie es jetzt gerade ist, genau richtig und gut ist.
Dass ihr es liebt, genau darum, weil es so ist, wie es ist!
Und dies am besten täglich mehrere Male!
Gibt eurem Kind das Gefühl, dass es korrekt ist, so wie es ist und dass es alles sein darf, was es will und alles lernen kann, was es will.
Bestärkt eure Kinder in ihrer Einzigartigkeit, anstatt sie so zu machen, wie ihr es denkt und wollt!
Kinder wollen gesehen werden - auf Augenhöhe.
Kinder wollen geliebt werden - einfach weil sie so sind, wie sie sind!
Was lösen meine Worte in dir aus?
Hast du dir darüber auch schon Gedanken gemacht?
Was beobachtest du in deinem Umfeld und bei dir selbst?
Schreib mir gerne hier oder unter den Post auf meinen Social Media Kanälen Instagram oder Facebook.
Die Voice dazu findest du auf meinem Telegramkanal. (siehe Links)
LOVE Sabrina